Als wir erfuhren, dass wir den Roman: „Die Outsider“ lesen sollten, dachten wir sofort an solche Bücher, in denen die Leiden von Kindern erzählt werden, denen am Ende absolutes Glück widerfährt, so dass sie ein schönes Leben führen können.
Aber ehrlich gesagt, waren wir wirklich angenehm überrascht, wie anders dieser Roman war. Denn obwohl er eine Leidensge-schichte oder eher gesagt, mehrere Leidensgeschichten erzählt, war er besser geschrieben und hatte eine viel interessantere Handlung als die meisten sozialkritischen Jugendbücher.
In diesem Roman gibt es zwar viele Handlungen, die schnell auf einander folgen, aber man fühlt sich beim Lesen nicht gehetzt. Man kann trotz der Spannung noch entspannen. Wir schließen dies daraus, dass man die Geschichte aus der Sicht von Ponyboy erfährt. Denn er denkt oft über sich und seine Mitmenschen nach. So war es für uns also kein Roman, in dem die Handlung einfach in einem fort herunter geschrieben wurde. Wir lernen aus den Überlegungen Ponyboys, der das Denken seiner Bandenmit-glieder zu entschlüsseln versucht. So kann man sich ein sehr gutes Bild aller Romanfiguren machen und versteht das Buch in den tieferen Zusammenhängen gleich besser.
Dies bemerkt man auch bei der von den Greasers verhassten Bande, den Socs. Nach und nach ergründet Ponyboy auch deren wahres Leben. Und zwar, dass sich die beiden Banden im Großen und Ganzen sehr ähneln könnten. Wenn dort nicht der ausschlaggebende Unterschied des Geldes wäre. Denn dieser Unterschied, den man mit Worten einfach beschreiben kann, ist vermutlich einer der größten, die es gibt und der die Menschen am leichtesten voneinander trennen kann.
Die einen sind reich und bekommen in jedem Bereich ihres Lebens keine Grenzen gesetzt und können so weit gehen, wie es eben geht. Dabei alle Grenzen auszuprobieren, liefern sich die Socs Straßenschlachten mit den verarmten Lumpen, den Greasers. Die wiederum haben gar kein Geld und erfahren ihre Grenzen schon im materiellen Bereich. Noch dazu werden sie von den Socs aus Spaß angegriffen und sie geraten in Rage. Dann kommt es zum Drehpunkt des ganzen Romans. Denn Ponyboys bester Freund, Jonny, bringt einen Soc aus Notwehr und Wut um. Dort beginnt der wildeste Teil von Ponyboys Geschichte und sie endet damit, dass Ponyboy die ganze grausame Wahrheit vom Leben in der Stadt herausgefunden hat. Doch Ponyboy fängt sich wieder, nachdem er einen für ihn bestimmten Brief von dem nun verstorbenen Jonny gelesen hat. Er bleibt "golden". Denn Jonny schrieb dort: „dass man golden ist, wenn man ein Kind ist“. Jedenfalls glauben wir dies, denn dort endet der Roman. |